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Die Sakralorgel

Digitale Sakralorgel 

Digitale Sakralorgel (Spitzenmodell)
 
Digitale Sakralorgel (Spitzenmodell)
Kleine Sakralorgel in einer Trauerhalle
Kleine Sakralorgel in einer Trauerhalle

Eine weitere Variante, die sich mit dem Fortschritt der Digitaltechnik zunehmend ihren Platz erobert (hat), ist die Elektronische (oder Digitale) Sakralorgel (weniger gebräuchlich: „Digitalorgel“). Sie löste in den frühen 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die mit analoger Technik bestückte Sakralorgel ab. In den Jahren der frühen Digitaltechnik waren die klanglichen Ergebnisse zwar ein Fortschritt gegenüber den analogen Orgeln, aber meist noch wenig überzeugend. Erst in den letzten Jahren hat sich die Qualität dieser Instrumentengattung enorm gesteigert. Ihre Disposition (Zusammenstellung der verschiedenen klingenden Stimmen) entspricht der von Pfeifenorgeln. Auch der Spieltisch dieser Instrumente (Registerzüge oder -wippen, Manuale und Pedal) ist wie bei Pfeifenorgeln gestaltet.

Die Klangerzeugung geschieht hier auf der Basis von zuvor aufgenommenen Samples der verschiedenen Orgelregister. Diese werden dann additiv mit einem speziellen Hardwaresampler wieder zusammengefügt und können mittels Tastendruck abgerufen werden. Sie sind vor allem als Übungsinstrument in Privathäusern, sowie in Kirchsälen, kleinen Kirchen und Kapellen zu finden. Die mittlerweile überzeugende Klang- und Reproduktionsqualität macht digitale Sakralorgeln aber auch zunehmend zu einer ernst zu nehmenden Alternative für größere Kirchen und Konzertsäle. Weitere Argumente für die Verbreitung der digitalen Sakralorgel sind der im Vergleich zur Pfeifenorgel wesentlich niedrigere Anschaffungspreis, die Unempfindlichkeit gegenüber Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie der dadurch bedingte Wegfall von regelmäßigen Wartungskosten.

Seit 2003 simuliert Hauptwerk, eine Software, die sich mit einem MIDI-fähigen Orgelspieltisch ansteuern lässt, das Samplingprinzip auch auf dem PC. Das Sampling hat jedoch einige Nachteile. Einerseits erfordert Sampling einen enormen Aufwand, da jede einzelne Pfeife eines Originalinstrumentes aufgenommen und digitalisiert werden muss. Eine besondere Schwierigkeit besteht darin, dass mittels Sampling der Effekt der gegenseitigen Beeinflussung mehrerer gleichzeitig erklingender Pfeifen nur mit erhöhtem Aufwand simuliert werden kann. Diese Beeinflussung ist umso größer, je näher die Pfeifen räumlich beieinander stehen. Eine freie Alternative, die mit den gleichen Samples wie Hauptwerk arbeiten kann, ist MyOrgan. Weil diese Orgel-Sample-Sets jedoch auch meist den Nachhall des Raumes wiedergeben, ist eine Verwendung in Kirchenräumen wenig überzeugend. Von einigen Sample-Set-Produzenten wird die Verwendung von deren Samples in öffentlichen Räumen durch den Endbenutzer-Lizenzvertrag verboten.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, anhand mathematischer Rechenmodelle das natürliche Verhalten einer Pfeifenorgel zu simulieren. Ein Vertreter dieser Art ist die Software Aeolus, die ebenfalls als freie Software unter der GPL für das Betriebssystem Linux zur Verfügung steht. Ein ähnliches Verfahren verwenden digitale Sakralorgeln der Firma Eminent.

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